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NABU - Gruppe Bindsachsen
NABU Bindsachsen - Unser Verein
Unser Verein wurde im Jahr 1963 als Natur- und Vogelschutzgruppe gegründet. Damals trafen sich 49 engagierte Männer mit Weitblick, um die Gruppe aus der Taufe zu heben. Wir sind eine der aktivsten und ältesten Naturschutzgruppen im Wetteraukreis und haben uns vorrangig dem Schutz von Natur- und Umwelt verschrieben. Dabei unterstützen uns inzwischen mehr als 160 aktive und passive Mitglieder. Im September 2023 werden wir das 60-jährige Jubiläum unseres Vereins feiern. In unserer lokalen NABU-Gruppe kümmern wir uns ehrenamtlich um den praktischen Arten- und Biotopschutz vor Ort.
Unterstützt werden wir dabei von unserer NAJU – Naturschutzjugendgruppe.
Der Nabu Bindsachsen hat ein naturkundliches Informations- und Ausstellungszentrum im Kellerraum des Dorfgemeinschaftshauses. Hier sind zahlreiche Anschauungsmaterialien und Demonstrationsobjekte im Besitz unserer Natur- und Vogelschutzgruppe. Auf Anfrage werden individuelle Führungen im Ausstellungszentrum durchgeführt. Bitte für Terminanfrage den 1. Vorsitzenden Herrn Alfred Leiß ansprechen.
Am 17. Oktober 1993 wurde der Waldlehrpfad der Natur- und Vogelschutzgruppe Bindsachsen – damals in weitem Umkreis der einzige – eröffnet. Die Strecke führt entlang eines Rundwanderweges, der an der alten Eiche am Sportplatz in Bindsachsen beginnt und zunächst der historische Bettenstraße in westlicher Richtung folgt. Die mit Pfeilen gekennzeichnete Route leitet die Besucher dann durch das Wolfsbachtal wieder zurück zum Ausgangspunkt. Die Wegstrecke ist gut ausgebaut. Der Lehrpfad ist fast genau 4 km lang und beansprucht etwa eine bis eineinhalb Stunden Gehzeit. Auf dem Waldlehrpfad sind Infotafeln aufgestellt und mittels QR-Code können Informationen dazu (über Handy, Tablet - siehe auch Reiter Waldlehrpfad auf der linken Seite) abgerufen werden.
Autor :
H. Cordes
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Steinkauzpärchen in Bindsachsen
Bereits seit zwei oder drei Jahren brütet in der Nähe unseres Friedhofs in Bindsachsen ein Steinkauzpärchen.
Aktuell (2024) gab es drei junge Steinkäuze als Nachwuchs. Auch aus diesem Grund haben wir auf der Südseite unseres Dorfes in den zwar nur noch lückigen Streuobstbeständen drei weitere Steinkauzröhren in alten Obstbäumen montiert, um das "Höhlenangebot" zu erweitern. Wir hoffen, dass dieses Gebiet dadurch für den Steinkauz etwas attraktiver wird.
Vielleicht siedeln sich die jungen Steinkäuze dann ja dort sogar neu an.
Alfred Leiß
Bilder und Text Alfred Leiß
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Vogelstimmenwanderung 2024
Hält das trockene Wetter oder steht Regen bevor?
Diese spannende Frage stellt sich alljährlich schon Tage vor der angekündigten traditionellen Vogelstimmenwanderung der NABU-Gruppe Bindsachsen. Denn die Antwort entscheidet augenscheinlich darüber, wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich am vorher festgelegten Termin um 6.30 Uhr an der Vogelschutzhütte unserer sehr aktiven Gruppe einfinden. Und die Situation sah am Sonntag, den 26. Mai 2026, sehr gut aus. Nach mehreren Tagen mit unbeständigem Wetter begann der Tag vielversprechend mit Sonnenschein und blauem Himmel. Pünktlich trafen dann auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein: Frauen und Männer aus Bindsachsen, aus den Nachbarorten Kefenrod, Wolferborn und Büdingen, eine Frau aus Gedern, die sich ein paar Tage vorher bereits telefonisch angemeldet hatte und ein Ehepaar aus Mittel-Seemen, das kurzfristig sogar noch eine Email geschrieben hatte.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Alfred Leiß und ersten Erläuterungen von Martin Heerd, dem Vorsitzenden der Vogelschutzgruppe Kefenrod, der die sachkundige Führung übernommen hatte, startete die Gruppe, die aus 24 interessierten Menschen bestand.
Die Route sei so gewählt worden – so erklärte es Alfred Leiß –, dass so viele unterschiedliche Biotope wie möglich angelaufen werden sollten: der Dorfrand mit den verschieden bewirtschafteten Gärten, wegbegleitende Heckenzüge, landwirtschaftlich geprägte Landschaftsteile, die freie Feldflur und auch Waldränder, um möglichst viele unterschiedliche Vogelarten zu hören und – wenn möglich – auch zu sehen.
Leider erfüllte sich dieser Wunsch zunächst nicht: allen fiel auf, dass es an diesem Morgen in den Dorfrandbiotopen und auch am Himmel über den Dächern des Dorfes zunächst auffällig ruhig blieb. Mehl- und Rauchschwalben ließen lang auf sich warten, der Hausrotschwanz und selbst Haus- und Feldsperlinge brauchten lange, bevor Martin Heerd sie auf seiner Beobachtungsliste vermerken konnte.
Auch Greifvögel wie Mäusebussard, Rotmilan und Turmfalke, bei vorherigen Vogelstimmenwanderungen eigentlich immer schon bei den ersten Sichtungen, konnten erst im Lauf des Vormittags gesehen und notiert werden. Lediglich Kolkrabe, Rabenkrähe und Elstern wurden schon früh gesehen.
Anhand einer auf dem waagrechten Ast eines alten Kirschbaums neu installierten Steinkauzröhre konnte Alfred Leiß den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern erklären, dass die geschlüpften Jungvögel auf diese Weise nicht aus dem Einflugloch auf den Boden fallen, sondern sozusagen auf dem Ast erst das Laufen lernen.
Auch im weiteren Verlauf der Wanderung, bei der immer wieder kleine Pausen eingelegt wurden, um keine Vogelstimmen rundum zu überhören, fiel allen auf, dass es regelrechte Vogelkonzerte wie noch vor einigen Jahren aktuell nicht mehr gibt. Nur langsam füllte sich die Liste der gehörten und gesehenen Vogelarten. Immer wieder wurde von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf die wunderschöne Vogelsberglandschaft hingewiesen, die wir ganz besonders deutlich vor Augen hatten, als wir die vorbereitete Ess- und Trinkstation auf einer Anhöhe erreichten, von der wir einen nicht zu toppenden Panoramablick auf den Vogelsberg mit dem Fernsehturm und vielen Windrädern genießen konnten.
Den „Frühstückstisch im Freien“ hatten Frauen und Männer der NABU-Gruppe reichhaltig gedeckt: Kaffee und Tee, Kaltgetränke, frische Brötchen, verschiedene Wurst- und Käsesorten, Weintrauben, Tomaten und Gurken, Hefezopf und schmackhaftes Kleingebäck wurden in ausreichenden Mengen angeboten und mit großem Appetit verzehrt.
Nach der Stärkung, angeregten Diskussionen und einer gern gegebenen Spende machte sich die Gruppe auf den weiteren Weg zu einem Aussichtspunkt, der einen schönen Einblick in das als Naturschutzgebiet beantragte Steinbachtal gestattet.
Hier konnte Alfred Leiß nicht nur geschichtliche Daten dieser hochinteressanten Landschaft erläutern, sondern auch die enorme Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit dieses außergewöhnlichen Naturjuwels erklären. Leider, so stellte er fest, stehe die Ampel auch hier auf ROT, denn mehrere seltene Pflanzenarten und sogar Kleinlebensräume wie z.B. die Felswand eines aufgelassenen Steinbruchs seien bedroht und akut gefährdet. Eine Artenvielfalt wie im Steinbachtal – das sei durch entsprechende Begehungen und Pflanzenlisten belegt – gebe es in weitem Umkreis kein zweites Mal!
Mehrere Vogelarten dieses einmaligen Naturraumes, so Leiß, stünden auf der Roten Liste, zahlreiche Pflanzenarten sowieso wie z.B. der Heil-Ziest. Das Vorkommen des Zottigen Klappertopfs sei sogar das einzige bekannte im gesamten Wetteraukreis! Auch die Schmetterlingspopulation sei mit fast 150 festgestellten Arten ein einzigartiger Naturschatz.
Nun endlich konnten sich die Frühaufsteher ausreichend über melodische Vogelgesänge freuen: alle vier Grasmückenarten (Klapper-, Dorn-, Garten- und Mönchsgrasmücke) sowie Zaunkönig und Goldammer waren immer wieder aus den wegbegleitenden Gebüschen und Sträuchern zu hören, das eine oder andere Mal auch ausgiebig zu sehen. Und als besondere Zugabe konnte der seltene amselgroße Neuntöter beobachtet werden, ein Spezialist, der sich von Großinsekten, Eidechsen, Jungvögeln und jungen Mäusen ernährt, die es hier noch, in weiten Teilen der Gemarkung jedoch schon lange nicht mehr gibt.
Beim Blick über die artenreichen Wiesen im nordwestlichen Bereich des beantragten Naturschutzgebiets „Steinbachtal zwischen Wolferborn und Bindsachsen“ gab es dann noch einen weiteren Höhepunkt: das Radom (eine ehemalige Radarstation) auf der Wasserkuppe, dem höchsten hessischen Berg, war an diesem Tag mit ausgezeichneter Fernsicht deutlich zu sehen. Die letzte Wegstrecke führte durch die freie Landschaft. Und endlich konnte hier auch die Feldlerche gehört und gesehen werden, die inzwischen in ihrem Bestand überall erschreckend zurückgegangen ist.
Die Abschlussbesprechung an der Vogelschutzhütte brachte leider keine Überraschung mehr, denn der Trend der letzten Jahre mit immer weniger Vogelarten setzte sich auch in diesem Jahr wieder fort. Hatten wir als Rekordsumme vor etlichen Jahren einmal sogar 54 Arten gehört und gesehen, pendelte sich das Ergebnis nach und nach mit knapp über 40 Arten zuletzt auf unter 40 ein. Aktuell waren es jetzt 37 Arten, eine Zahl, die Martin Heerd auch für die wenige Tage zuvor durchgeführte Vogelstimmenwanderung in Kefenrod berichten konnte. Schaut man sich kritisch an, wie die Landschaft um uns herum bewirtschaftet wird, muss man sich über diese Entwicklung nicht wundern. Was auf Äckern und Wiesen passiert, muss nicht mehr erläutert werden. Neu aber ist, dass es sogar in vielen Hausgärten inzwischen gar keine Büsche oder Bäume mehr gibt, sondern nur noch Schotterflächen oder mit dem Mähroboter geschorene Rasenflächen.
Von diesen Zeitgenossen vermisst kein einziger Singvögel, Igel, Schmetterlinge oder Laufkäfer, so dass wir Naturschützerinnen und Naturschützer auf eine absehbare Verbesserung der beklagenswerten Situation leider erst gar nicht zu hoffen brauchen. Das rasante Artensterben vor unserer Haustür ist noch nicht im allgemeinen Bewusstsein angekommen.
Bericht: Alfred Leiß, Fotos: NABU Bindsachsen
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NABU-Jugendliche bauen Nistkästen
Schon lange hatten die Jugendlichen der NABU-Gruppe Bindsachsen den Bau von Nistkästen geplant. Jetzt, in den Tagen mit viel Regen, wurde dieser endlich in die Tat umgesetzt.
Björn Herröder, Naturfreund und Schreiner, stellte Bretter zur Verfügung, die er bereits auf Maß zugesägt hatte und so konnte die Arbeit unter der Leitung von Alfred Leiß, dem Vorsitzenden der NABU-Gruppe, beginnen. Aus seiner beruflichen Vergangenheit hat er bereits große Erfahrung im Nistkastenbau mit Jugendlichen. Deshalb war es für die NAJU-Jugendlichen und André Leger, interessiertes Gruppenmitglied, recht leicht, zügig zu sichtbaren Erfolgen zu kommen.
Eine Ständerbohrmaschine, insgesamt 3 Akkuschrauber, Hammer, Tacker und Cuttermesser wurden sach- und fachgerecht nach Anleitung als Werkzeuge eingesetzt und schon bald waren die ersten Nistkästen fachgerecht montiert.
Die Gruppe achtete darauf, dass wichtige Bedingungen erfüllt wurden: die rechte Bretterseite muss nach außen und die Dachneigung nach vorne, damit der Regen nicht die Aufhängelatte verfaulen lässt. Der Boden wurde 1 Zentimeter höher eingebaut, damit an den Seiten eine Tropfkante entsteht und der Boden bei Regen nicht durchnässt wird. Aus Erfahrung weiß man, dass viele Jungvögel im feuchten Nest an Unterkühlung sterben.
Der Frontdeckel wird sicher mit einem verzinkten Nagel verschlossen, der in ein von der Seite schräg nach unten in den Deckel gebohrtes Loch gesteckt wird.
Einen herzlichen Dank übermittelte die Gruppe der Sparkasse Oberhessen, die alle Kosten übernahm.
Autor : Alfred Leiß
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60 jähriges NABU-Bestehen in Bindsachsen
am 10. September 2023 - „Tag der Natur“
Aus Anlass des 60jährigen Bestehens der NABU-Gruppe Bindsachsen wurde am 10. September 2023 an der Vogelschutzhütte ein „Tag der Natur“ veranstaltet. Die Veranstaltung fand bei bestem Herbstwetter und sommerlichen Temperaturen statt und war sehr gut besucht. Bei leckeren Bratwürstchen, Steaks und Käsebrötchen sowie kühlen Getränken und zum Nachmittagskaffee leckerem Blechkuchen verbrachten viele Bindsächser und auch mehrere auswärtige Gäste ein paar unterhaltsame und auch lehrreiche Stunden. Ein Stand des heimischen Ehepaares Manuel und Katharina Kleer mit Bienenprodukten, das Bibermobil des NABU-Kreisverbands Wetterau, das von Dominik Schmitt fachmännisch betreut wurde, sowie die erstmalige Präsentation einer präparierten Wildkatze waren attraktive Hingucker und konnten sich bei alt und jung über große Resonanz freuen. Ein von der Jugendgruppe unter Anleitung von Christel Cordes gefülltes Bienenhotel und eine Pflanzaktion mit Melanie Ganz fanden bei den Besucherinnen und Besuchern großes Interesse.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Auszeichnung von fast 30 Bindsächser Hauseigentümern mit Urkunden und einer „Schwalben-Plakette“ des NABU-Bundesverbandes. Sie erhielten die wertvolle Auszeichnung dafür, dass sie zum Teil schon seit Jahrzehnten Mehlschwalben als Glücksbringer an ihren Hauswänden oder Rauchschwalben als „Fliegenfänger“ in ihren Ställen beherbergen.
Den aktiven Vorstandsmitgliedern der NABU-Gruppe, die das gelungene Fest bestens vorbereitet hatten und an diesem Tag engagiert und vorbildlich ihre Dienst versahen, gebührt ein herzliches Dankeschön!
Zusätzlich wurde Vorstandsmitglied Jürgen Kleer mit einer Urkunde „Fledermausfreundliches Haus“ des NABU-Landesverbands Hessen und der zugehörigen Plakette ausgezeichnet. Jürgen hat in mehreren Nisthilfen an der Hauswand zahlreiche Fledermäuse ansiedeln können.
Nach dem Ende unserer Veranstaltung bauten wir unser Zelt, das den Gästen während der Veranstaltung wertvollen Sonnenschutz gewährt hatte, noch nicht ab.
Wir wollten es für das bereits geplante Treffen unserer Jugendgruppe am folgenden Wochenende stehen lassen. Es sollten dann in seinem Schutz - egal ob bei Sonnenschein oder bei Regen - bereits als Vorbereitung für die Landesgartenschau 2027 u.a. Rundhölzer, Pfosten, Bretter usw. dekorativ bemalt werden. Ein unvorhergesehener Gewittersturm durchkreuzte diesen Plan…!!
Text und Fotos : Alfred Leiß
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Teichbau im Steinbachtal
Schon monatelang können wir kaum erwarten, dass die Teichbauarbeiten im Steinbachtal endlich beginnen. Zuerst klappt es wochenlang nicht mit dem Wetter: viel zu viel Regen macht den Einsatz von schwerem Gerät, das dort aber unbedingt zum Einsatz kommen muss, unmöglich. Und dann wäre bereits nur wenige Stunden nach Beginn der Erdarbeiten fast schon das ganze Projekt zu Ende gewesen, denn Wolfgang Schleich rutschte mit dem Bagger vom gerade erst modellierten Damm herunter. Gott sei Dank wurde er bei dieser Aktion weder verletzt, noch ist ihm schlimmeres passiert. Und auch der schwere Bagger konnte mit Hilfe eines zweiten Baggers und anstrengenden Bergearbeiten bis mitten in die Nacht hinein tatsächlich geborgen werden. Eine teure Aktion mit dem Einsatz eines professionellen Autokranwagens, die wahrscheinlich das gesamte Kapital verschlungen hätte, konnte gerade noch haarscharf vermieden werden.
So wenig, wie der Anfang der Aktion unter einem guten Stern stand, so überragend professionell und hervorragend gelungen konnten die umfangreichen Erdbewegungen gegen Ende August 2023 abgeschlossen werden – so weit der Vorgriff des Chronisten. Jeden Tag mussten wir Neugierigen – das waren vor allem Reinhold Bläsing und Gerhard Seidel von der Natur- und Vogelschutzgruppe Wolferborn und ich – uns auf der Baustelle meist völlig neu orientieren: Wolfgang hatte nämlich auf der Suche nach wasserundurchlässigem Material für die Dämme das am Tag vorher gestaltete Areal oft wieder großflächig regelrecht „umgekrempelt“.
Auch dazu musste er wieder und wieder mit dem Bagger auf den Dämmen regelrecht balancieren. Gott sei Dank ging jetzt alles gut. Wolfgang Schleich hatte in Murad, einem Äthiopier, und Erhard Weitzel zwei fleißige und kompetente Helfer, die ihn bei den umfangreichen Arbeiten unterstützten.
Ich staunte immer wieder neu, welch unterschiedlichen Materialien und in welchen Mengen Erhard mit dem Lkw ständig neu herbeischaffte und an der Baustelle abkippte: Basaltsteine und –splitt, mächtige Felsbrocken, Bretter, Eichen- und Lärchenstämme. Alles wurde be- und verarbeitet und fand schließlich seinen vorgesehenen Platz. Allmählich nahm das riesige Erdloch mehr und mehr Gestalt an. Den Damm zwischen den beiden ehemaligen Fischteichen ließ Wolfgang als Insel stehen und auch als stabile Basis für einen Storchenmast . Eine Arbeit, die Wolfgang besonders am Herzen lag, war schon gleich zu Beginn in Angriff genommen worden, nämlich der Bau einer künstlichen Brutwand für den Eisvogel. Zwei mächtige Eichenstämme, mit viel Geschick mit dem Bagger tief in die Erde gerammt, bilden die stabilen „Eckpfosten“ für eine von Murad, Wolfgangs äthiopischem Helfer, dick mit Lehm verschmierte senkrechte Wand, in die drei Einfluglöcher eingearbeitet wurden. Hinter diesen befinden sich im Damm ebenfalls drei künstliche Brutkästen für diesen seltenen Vogel, den fliegenden Diamanten.
Wolfgang ist sich für keine Arbeit zu schade: ob Nivelliergerät, Motorsäge, Hammer, Akkuschrauber oder Flachschippe – wichtig für ihn ist, dass die Arbeiten erfolgreich verlaufen. Und jeden Tag hat er neue kreative Ideen. So ist es nicht verwunderlich, dass ein Storchenmast und ein großes Insektenhotel sowie ein Hirschkäferbrutplatz eingerichtet wurden und inzwischen auch eine Bank gute Möglichkeiten zur stillen Beobachtung der Pflanzen- und Tierwelt bietet.
Allmählich ist Wolfgang mit den Erdarbeiten so weit vorangeschritten, dass das riesige Erdloch so allmählich geflutet werden kann. Dazu sind nur noch ein paar kleinere Eingriffe am Einlauf des Steinbachs notwendig, alles andere hatte Wolfgang schon systematisch und mit großer Übersicht entsprechend vorbereitet.
In wenigen Wochen wird die neue und deutlich vergrößerte Amphibienanlage im Steinbachtal wieder bewachsen sein und einen wertvollen Lebensraum bieten.
Zum Abschluss meines Berichtes möchte ich noch einmal am Beispiel der künstlichen Eisvogel-Nistwand exemplarisch zeigen, wie intelligent und geschickt Wolfgang Schleich diesen neuen und äußerst wertvollen Lebensraum für wildlebende Tiere und wildwachsende Pflanzen im Steinbachtal gestaltet hat:
Links unten sieht man den neugestalteten Lauf des Steinbachs mit neu angelegten kleineren Nebenmulden und einem Wasserfall. Direkt vor der Eisvogel-Nistwand wurde das Wasser aufgestaut, um Moderlieschen und anderen Futterfischen des Eisvogels einen neuen Lebensraum zu bieten. Diese Wasserfläche wird ständig mit sauerstoffreichem Überlaufwasser aus der großen Teichfläche aufgefüllt. Es läuft dann ebenfalls über einen kleinen Wasserfall in den Steinbach ab.
Anzumerken ist noch, dass Wolfgang auch für Starkregen- und Hochwasserereignisse Vorsorge getroffen hat. In den Dämmen der unterschiedlich tiefen und miteinander korrespondierenden einzelnen Wasserflächen sind entsprechende Rohre und Überlaufmöglichkeiten eingebaut.
Besser kann man es nicht machen – und hier ist unser Held auf der rechten Seite !
Danke Wolfgang
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Text von Alfred Leiß
Fotos von Helga und Alfred Leiß
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Auszeichnungen „ Drei-Täler-Wanderweg und Waldlehrpfad als Erlebnispunkte „ in Hessen
am 03. September 2023 wurden die Naturschutzgruppen NABU Gelnhaar und NABU Bindsachsen vom NABU Landesverband Hessen e.V. für die Umsetzung und Schaffung der Projekte Drei-Täler-Wanderweg und Waldlehrpfad Bindsachsen als Nabu-Erlebnispunkte in Hessen ausgezeichnet.
Die Auszeichnungen mit Plaketten und Urkunden wurden von der stellvertretenden Landesvorsitzende NABU-Hessen und dem Projektleiter NABU-Erlebnispunkte Hessen vorgenommen.
Autor :
H. Cordes