Insektenhotel

Videodreh am Insektenhotel

Am Telefon meldete sich überraschend Ina Reckziegel, eine Mitarbeiterin des Hessischen Rundfunks hr 4. Sie hatte im letzten Jahr mit unserer Jugendgruppe einen Videodreh gemacht und uns ein Preisgeld für die Errichtung eines Insektenhotels überreicht. Jetzt sollte erneut hier in Bindsachsen an diesem inzwischen von unserer NABU-Gruppe in der Nähe der Vogelschutzhütte errichteten Insektenhotel vom hr-Fernsehen ein Videodreh gemacht werden. Mit mehreren Emails verabredete ich mich mit Nina Thöne, die die verantwortliche Aufnahmeleiterin sein sollte. Wir einigten uns auf den Termin Donnerstag, 6. März, 16.00 Uhr. Es gab tatsächlich ein kleines Drehbuch. Vorgesehen waren 2 Stunden Dreharbeiten und 20 Sekunden Sendung für ein Werbevideo 

       „Unser schönes Hessen 2025“.

Ohne Zögern begann ich, dieses Treffen vorzubereiten. Vor allem sollten Kinder und Jugendliche dabei sein. Sie haben die Aufgabe, am Schluss der 20 Sekunden, die letztendlich gesendet werden sollen, laut zu rufen und begeistert zu jubeln: 

       „Unser schönes Hessen!“

Die ersten Vorbereitungen begannen mit Bauchschmerzen, denn ich erhielt leider viele Absagen: lange Schulzeit, krank, Reitstunden usw. Allmählich kristallisierte sich dann doch eine kleine Gruppe von Kindern heraus, die sich tatsächlich auch pünktlich mit ihren Eltern oder einem Elternteil an der Vogelschutzhütte einfanden. Darunter waren auch die Eltern mit sogar zwei Kindern, die ich wenige Tage zuvor hier in Bindsachsen zu Hause besucht hatte, um mit ihnen über die zukünftige Aktivität ihrer Kinder in der Jugendgruppe zu reden. Für diese beiden war das ein absolut perfekter Einstieg!

Nina Thöne schickte ich vorher noch per Email einige Fotos der Örtlichkeit, so dass sie sich bereits mit ihrem Kameramann und einem weiteren Kollegen besprechen konnte.

Mailin informierte ich sofort, nachdem ich den Termin abgesprochen hatte. Sie wollte doch schon immer ins Fernsehen, das hatte sie mir schon so oft gesagt. Das war jetzt ihre große Chance! Zu meinem Entsetzen wurde sie wenige Tage vor dem Drehtermin krank und ich sah alle Felle wegschwimmen. Aber ganz kurzfristig hatte sie sich wieder einigermaßen erholt und Stefan brachte sie an diesem Nachmittag tatsächlich hierher nach Bindsachsen. Mir fiel ein Stein vom Herzen!

Mit dem Aufnahmeteam traf ich mich – ganz wie verabredet – am DGH-Parkplatz. Sie waren auf die Minute pünktlich. Die Fahrt aus Kassel nach Bindsachsen hatte offensichtlich sehr gut geklappt. Das wertete ich als gutes Omen für unser Vorhaben! Wir fuhren zum Insektenhotel, wo schon einige Kinder – zum Teil mit ihren Eltern – warteten. Ich hatte in den Tagen zuvor etliche Dinge vorbereitet, die jetzt alle im Kofferraum meines Golfs auf ihren Einsatz warteten: mehrere Modelle von Insektenhotels, teilweise noch aus der Zeit meiner Tätigkeit als Ausbilder in der Lehreraus- und -fortbildung, eine Pappröhre, aus der ich ein Modell einer Brutröhre von Wildbienen gebastelt hatte, mehrere kleinere Gartenwerkzeuge und Gartenscheren. All das wurde aber nicht gebraucht. Und auch André Leger, der sich ebenfalls mit etlichen Materialien vorbereitet hatte, brauchte seine Sachen ebenfalls nicht einzusetzen.

Nina Thöne und ihre Kollegen drehten direkt am Insektenhotel immer und immer wieder dieselbe Szene, während wir ein Stück entfernt geduldig warteten und warteten.  Endlich kam der Part der Kinder! Sie sollten sich alle in einer Reihe hintereinander aufstellen und nach einem Einsatzbefehl von Nina begeistert mit Schilfbüscheln wedeln und werbewirksam jubeln. Das wurde einige Mal geprobt und dann auch noch mehrere Male wiederholt. Der Kameramann sah sich die aufgenommenen Szenen zur Kontrolle zwischendurch immer wieder einmal im dunkleren Innenraum des Autos an.

Schließlich war der Dreh für die meisten Kinder beendet. Nur noch zwei, darunter auch Mailin, wurden noch einmal direkt am Insektenhotel mit einer zusätzlichen Szene aufgenommen. Die beiden waren durch ein Losverfahren ermittelt worden, weil eigentlich alle Kinder noch einmal extra gefilmt werden wollten. Für Mailin dürfte damit ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen sein. Und ich als ihr Opa war super glücklich, dass sich alles so ergeben hat, wie es sich tatsächlich auch abspielte.

Dieser Nachmittag war für uns alle spannend: die allermeisten der anwesenden Erwachsenen und Kinder hatten ja überhaupt noch keine direkte Erfahrung mit Aufnahmesituationen durch öffentliche Medien und verfolgten daher gespannt und geduldig das Geschehen. Und ganz wichtig ist, festzuhalten, dass Nina Thöne und ihre beiden Kollegen durch ihre freundliche und sympathische Art sofort alle Herzen im Sturm erobert hatten!

Zum Abschluss stellten wir uns alle noch zu einem Gruppenfoto auf.

Und auch für einige kleine Späße nahmen wir uns Zeit.

Leider hatte unser NABU-Vorstandsmitglied Britta Groth nicht dabei sein können. Sie war es nämlich, die ursprünglich beim hr den Vorschlag eingereicht hatte, unsere Gruppe mit diesem Geldpreis für die Errichtung des Insektenhotels auszuzeichnen.

Nina Thöne schickte ich ein paar Tage später (am 12.03.2025) einige der schönsten Fotos per Email, für die sie sich herzlich bedankte.

VIDEO hr 4 ansehen !

Text und Bildmaterial : Alfred Leiß, H. Leger und hr4

Video-Material von hr4 bereitgestellt.